Kreidezähne – Was steckt dahinter?

Dr. Muhle News   •   28. Februar 2019

Der Begriff „Kreidezähne“ ist in den letzten Jahren bekannt geworden. Tatsächlich kennen auch Zahnärzte die relativ neue Zahnerkrankung erst seit den 80er Jahren. Mediziner nennen sie Molar-Icisor-Hypomineralisation, kurz MIH.

MIH bei Kindern

Den Namen Kreidezähne haben die betroffenen Zähne von ihrer Beschaffenheit. Sie sind weich, bröselig und brechen leicht ab. Die Ursache dafür liegt bereits in der Kindheit. Bei ihrer Entwicklung zwischen dem achten Schwangerschaftsmonat und dem vierten Lebensjahr werden sie nicht richtig mineralisiert. Die betroffenen Zähne haben keinen Zahnschmelz, oft sind sie auch gelblich oder braun verfärbt.

Bemerkt wird die Erkrankung in der Regel erst, wenn die Zähne durchbrechen. Deswegen ist eine regelmäßige Vorsorge auch für Kinder bei Dr. Muhle besonders wichtig.

Die Behandlung bei Kreidezähnen

Noch gibt es keine Möglichkeit den Zähnen die Mineralien oder den Zahnschmelz im Nachhinein hinzuzufügen. Dennoch kann Ihr Zahnarzt in Berlin einiges tun, um die MIH Zähne zu stabilisieren. Fluoridbehandlungen und Versiegelungen mit Kunststoff stärken die vorhandene Substanz. Mithilfe von Füllungen können viele Zähne außerdem wieder aufgebaut werden.

Auch die Patienten selbst können viel tun. Da die raue Oberfläche besonders anfällig für Karies ist, sollten sie besonders gründlich Zähne putzen. Fluoridhaltige Zahnpasta oder Mundspülung ist ebenfalls wichtig. In manchen Fällen sind auch Kinderkronen nötig.

Das wissen wir über MIH

Von MIH betroffen sind vor allem die bleibenden Zähne. Besonders häufig trifft es die Backenzähne. In seltenen Fällen können auch schon Milchzähne Molar-Icisor-Hypomineralisation aufweisen. Die Ursache für die Zahnerkrankung ist leider noch nicht endgültig geklärt. Wissenschaftler vermuten, dass die Kombination aus verschiedenen Umwelteinflüssen eine Rolle spielt. Dafür spricht auch, dass MIH vermehrt in Ballungsräumen vorkommt.

Atemwegserkrankungen, Infektionskrankheiten oder die Einnahme von Antibiotika werden als mögliche Auslöser genannt. Auch Probleme während der Schwangerschaft könnten ein Grund für die fehlende Mineralisierung sein. Einige vermuten auch, dass Weichmacher in Plastik die Entstehung von MIH begünstigen. So konnten erste Versuche zeigen, dass Bisphenol A die Entwicklung der Zähne beeinflusst.